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«Unser neuer Auftritt soll Nähe schaffen»
Seit 2005 arbeitet Prof. Dr. Kaspar Z’graggen in der Klinik Beau-Site. Der Viszeralchirurg und international renommierte Pankreasspezialist hat mit seinem Team seither eines der grössten Schweizer Pankreaszenten aufgebaut. Nun bekommt das Zentrum einen neuen Namen und einen neuen Look. Grund genug nachzufragen, weshalb?
Professor Z’graggen, Ihr Zentrum startet ins 2022 mit einem neuen Look. Warum?
Es ist uns in den vergangenen Jahren gelungen, uns zu einem der bedeutendsten Pankreaschirurgiezentren der Schweiz zu entwickeln und wir behandeln, beurteilen und operieren pro Jahr 400–500 Pankreaspatienten. Dabei setzten wir von Anfang an auf Interdisziplinarität, denn Patient:innen mit einer Bauchspeicherdrüsenerkrankung brauchen mehrere Fachpersonen, nicht nur Chirurg:innen. Auf der Basis dieser Kompetenz haben wir uns im vergangenen Jahr mit unserer Positionierung und der Wahrnehmung im sich zunehmend verstärkten Wettbewerbsumfeld befasst.
... und was haben Sie herausgefunden?
Als Zentrum für ein Segment der hochspezialisierten Medizin haben wir festgestellt, dass wir den Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen nicht in jedem Fall gerecht werden. Es ist aber eigentlich ganz einfach: Unsere Patient:innen wünschen fachkompetente Spezialisten, brauchen aber auch für diese schwierige Zeit in ihrem Leben ein Mehr an Nähe – also einen direkteren Draht. Ähnlich – allerdings auf einer anderen Ebene – geht es unseren Zuweiser:innen.
Eigentlich ganz simpel, oder?
Ja, wir waren und sind Spezialist:innen für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Darüber hinaus wollen wir nahbar sein. Wir wollen auch niederschwellig zugänglich und ansprechbar sein. Es muss einfach sein, bei uns einen Termin zu vereinbaren. Googeln ist keine Alternative dazu.
Nun werden Sie vom Zentrum zur Klinik – hochspezialisierte Medizin ist aber heutzutage Zentrumsmedizin?
Obschon wir heute Pankreas Klinik Schweiz heissen, sind wir nach wie vor und umso mehr ein hoch- und multiprofessionelles Kernteam. Die Behandlung von Pankreaskrebspatient:innen erfordert heute multiprofessionelle Behandlungskonzepte. In diesem Modell arbeiten wir als Chirurgen mit Gastroenterologen und weiteren ärztlichen Fachdisziplinen sowie spezialisierten Advanced Practice Nurses (APN), einer Psychologin und Ernährungs- und Diabetesberater:innen eng zusammen. Als Klinik sind wir uns wieder näher bei den Patient:innen.
Entspricht das auch den Bedürfnissen der Patient:innen?
Die Diagnose Pankreastumor ist für Betroffene und ihre Angehörigen immer ein Schock. Dann folgt die Abklärungsphase, allenfalls gefolgt von einer Operation. Bei Pankreaskrebspatienten folgt fast immer vorher oder nachher eine Behandlung mit Chemotherapie, ab und an auch eine Bestrahlung. Für diese Patient:innen steht dabei das Überleben im Fokus. In Folge ändern sich für die Betroffenen die Lebensumstände, insbesondere wenn das blutzuckerregulierende und enzymproduzierende Verdauungsorgan wegen eines Tumors ganz oder teilweise entfernt werden muss. Wir haben unsere Patient:innen deshalb befragt, was sie brauchen.
Und?
Die Patient:innen haben allesamt einen hohen Informationsbedarf. Dabei stehen Themen wie die Prognose und die neue Lebenssituation nach einer Pankreasoperation mit Ernährungsumstellung und Blutzuckermanagement im Zentrum. Dem können wir nur als interdisziplinäres und interprofessionelles Zentrum gerecht werden. Dies hat das Bestreben nach Nahbarkeit und Klarheit im Rebranding geleitet.
Nun haben Sie auch das Logo und die Farben angepasst?
Ja und auch hier haben wir uns grafisch vom Organ inspirieren lassen, um das wir uns kümmern. Die Kontur des Pankreases ist künftig Teil unseres Logos, das sonst simpel, klar und modern ist.
Auch unser Gesamtauftritt ist reduziert mit vielen Weissflächen und lediglich zwei Farben: Soft Green und Purple. Letzteres ist eine Anlehnung an die internationale Farbsetzung in diesem Medizinbereich. Damit wollen wir auch zeigen, dass wir Teil der internationalen Forschungs- und Fachelite sind.
Somit ist die Verpackung neu, und der Inhalt?
Mit diesem Prozess haben wir uns auch stark mit unserem Handeln auseinandergesetzt. Eine unsere Klinikphilosophien ist nach wie vor «walk the talk». Das heisst wir machen, was wir sagen. Und vor allem machen wir keine falschen Versprechungen. Pankreaserkrankungen sind ernste Erkrankungen, wir möchten betroffenen Menschen die bestmögliche Hilfe geben und sie durch diese Zeit begleiten. Mit dem neuen Auftritt haben wir unseren Fokus noch stärker auf die Bedürfnisse von ihnen, aber auch auf die unserer zuweisenden Kolleg:innen ausgerichtet. Wir wollen ein Mehr an Klarheit und Nähe schaffen.
Weitere Informationen zur Pankreas Klinik Schweiz finden Sie hier.
Über Kaspar Z’graggen
Kaspar Z’graggen arbeitet seit 2004 als Pankreasspezialist und Viszeralchirurg an der Klinik Beau-Site Bern. Er ist der erfahrenste Schweizer Chirurg auf dem Gebiet des Bauchspeicheldrüsenkrebses. Z'graggen absolvierte seine Weiterbildung am Inselspital Bern und forschte an der Harvard Medical School in den USA. Von 1998 bis 2001 war er Oberarzt an der Klinik für Viszeralchirurgie am Inselspital Bern. Ab 2001 war er Leiter der Chirurgischen Onkologie an der Universitätsklinik Heidelberg in Deutschland. 2003 wurde er zum Chefarzt für Chirurgie am Universitätsklinikum Lausanne (CHUV) gewählt. Kaspar Z'graggen ist Facharzt für Chirurgie speziell Viszeralchirurgie. Seine klinischen Interessen zielen auf die Tumorchirurgie, laparoskopische Chirurgie und ganz besonders die Pankreaschirurgie. Er ist Gründungsmitglied und seit vielen Jahren Vizepräsident der Schweizerischen Pankreasstiftung und präsidiert seit 2015 das World Pancreas Forum.