Pankreas Klinik Schweiz

Für junge Diabeti­ker:innen
mit Nieren­kompli­kationen

Der insulinabhängige, jugendliche Diabetes mellitus führt bei ungenügender Stoffwechseleinstellung zu einer Vielzahl von Komplikationen. Hierzu gehört der Funktionsausfall der Nieren, die Erblindung sowie die generalisierte Schädigung des Nervensystems und der Arterien mit Folgen für die Durchblutung von Herz, Gehirn oder Extremitäten. Ursache dieser Diabetesform ist eine Zerstörung der Insulin produzierenden Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse. Durch den Ausfall der körpereigenen Insulinproduktion wird die von der Nahrung aufgenommene Glukose nicht in die körpereigenen Zellen eingeschleust. Dies führt zu vielfältigen Zellfunktionsstörungen.

Therapie

Als Therapie des Diabetes mellitus Typ I muss daher regelmässig Insulin gespritzt werden, um möglichst normale Blutzuckerspiegel zu gewährleisten. Gelingt es nicht, nahezu normale Blutzuckerwerte zu erhalten, bilden sich die oben genannten Folgeschäden und auch noch andere aus. Ist eine Optimierung der Blutzuckereinstellung nicht möglich schreiten die diabetischen Spätschäden voran. Durch die Transplantation der Bauchspeicheldrüse und einer Niere kann diese fatale Entwicklung aufgehalten werden. Die kombinierte Nieren- und Pankreastransplantation beseitigt das Nierenversagen und normalisiert den Glukosehaushalt. In Ausnahmefällen ist auch eine alleinige Pankreastransplantation durchführbar.

Nebenwirkungen

Wie nach jeder Organtransplantation sind nach einer Pankreastransplantation zeitlebens Medikamente zur Verhinderung einer Transplantatabstossung (Immunsuppressiva) einzunehmen. Diese in exakten Zeitabständen einzunehmenden Medikamente sind für das Überleben der Transplantate lebensnotwendig. Die erforderliche Dosis wird durch Blutspiegeluntersuchungen überwacht. Eine der Nebenwirkungen dieser Medikamente ist eine erhöhte Gefahr bakterieller, viraler oder Pilz-Infektionen. Durch eine langjährige Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten kann es häufiger zur Bildung von bösartigen Neuerkrankungen – insbesondere Lymphomen (Lymphdrüsenkrebs) – kommen.

Erhöhte Überlebenschance

Diesen Nebenwirkungen gegenüber steht die hohe Wahrscheinlichkeit (über 80%), dass die transplantierten Nieren- und Bauchspeicheldrüsen auch nach 5 Jahren noch funktionieren.

Für junge Diabetiker:innen mit Nierenkomplikationen bedeutet dies nicht nur eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit, sondern auch eine erhöhte Lebensqualität, weil die häufig notwendige Hämodialyse (Blutwäsche) und die täglichen Insulininjektionen wegfallen.

Diabetiker:innen, die mit der Insulinbehandlung normale Blutzuckerwerte erreichen und keine Folgeerkrankungen haben, werden nicht transplantiert.